Auf dem Weg von Collonata nach Carrara liegt am Wegesrand ein Souvenirshop, der Besucher mit historischen Darstellungen der Arbeit im Steinbruch und den dazu passenden Werkzeugen anlockt. Das ganze nennt sich “Museum” und lohnt einen Halt, um sich kurz umzusehen.
Von Carrara fahren wir auf dem schnellsten Weg nach Lecco. Abends haben wir uns mit unserem italienischen Freund Antonio zum Essen im “Ristorante Soqquadro” in Lecco verabredet. Wir haben Glück und finden direkt vor dem Restaurant an der Adda einen Parkplatz – zwar keine Meer- aber immerhin ein Wasserblick! Nach dem Essen gehen wir mit Antonio in einen Irish Pub in der Stadt. Dort sind die Straßen voll, am See sind Buden mit internationalen Köstlichkeiten aufgebaut. Zum Glück liegt unser Übernachtungsplatz abseits des Trubels in einer ruhigen Gegend.
Heimfahrt mit Hindernissen
Die Heimfahrt führt bei Como auf die Schweizer Autobahn. Das erste Mal in diesem Urlaub ist Heike am Lenkrad und steuert Iwan sicher über den San Bernadino und die Via Mala entlang. An der Raststätte am Ende der Via Mala legen wir eine Pause ein. Anschließend, beim Einfädeln auf die Autobahn, witzelt Heike noch: “Gerade denke ich noch: mein Fuß tut weh und schon folgt uns der Notartzwagen.” Es dauert aber nicht lange und der vermeintliche Notarzt setzt sich vor uns und schaltet seine “Bitte Folgen” Aufforderung ein:
Ab geht’s an der nächsten Ausfahrt auf die Waage, der Horror für jeden Wohnmobilisten. Nach bangem Warten wissen wir es: Iwan wiegt 3560 kg und liegt somit voll im Limit. Auch die Schweizer nehmen 3% Toleranz in Kauf. Zum Glück waren wir am Anfang der Reise beim Gewichtscheck und haben noch einige Sachen aus dem Gepäck entfernt. Wie das andere Wohnmobilfahrer machen, ist uns ein Rätsel. Wir sind ohne Fahrräder unterwegs, haben keine Solarpanels auf dem Dach, keine Satelittenschüssel, außderdem die Gurtsitzbank entfernt und müssen trotzdem darauf achten, dass Iwan nicht zu schwer wird.
Nun dauert es nicht mehr allzu lange und wir fahren am Südufer des Bodensees entlang Richtung Konstanz. Zum Glück ist heute Sonntag und die schweizer Einkaufstouristen bevölkern weder die Grenz- bzw. Zollanlage und auch nicht die Einkaufsstraßen! Wir kommen zügig voran und sind am frühen Abend in Radolfzell-Böhringen, wo uns ein paar frisch geschlüpfte Storchenkinder aus den inzwischen 30 Horsten um unsere Wohnung herum begrüßen.
Abends, bei einem Glas Wein auf dem Balkon, unterhalten wir uns über die vielen Eindrücke, die wir in über 6 Wochen gesammelt haben…unsere Begegnungen mit den Einheimischen waren eigentlich immer sehr freundlich und hilfsbereit, lediglich der Fahrstil (vor allem in Italien) ließ uns manchmal das Herz stocken?. Neben vielen atemberaubenden Situationen haben wir eine besonders hervorzuheben, weil sie sich täglich mehrfach ereignete: Iwan fährt vorschriftsmäßig mit 60 oder 90 über die Landstraße – ein italienisches Auto folgt mehr oder weniger gelassen über Kilometer hinweg – wir passieren ein ÜBERHOLVERBOTSSCHILD – es folgt eine DURCHGEZOGENE Linie – nix passiert! Wir steuern auf eine total unübersichtliche Kurve zu ( daher ja auch die entsprechenden Verbote) … und jetzt sieht der professionelle Italiener seine Stunde gekommen: er schert abrupt aus und überholt!!!!!!
Leider habe ich trotz zahlreicher Wiederholungen es nicht geschafft, ein situatives Bild zu knipsen, daher nur dieses “lahme” Beweisfoto:
Nachdem entlang der Straßen immer wieder dieselben grünen Werbetafeln auftauchten, war uns dann auch klar, was hinter den waghalsigen Manövern steckt: ein Sonderangebot von 1300€ für eine komplette Beerdigung, inklusive Nussbaumsarg mit Leichenwagen, Blumen und den nötigen Papieren….die kann sich ja nun wahrlich jeder leisten!!!!!
Route
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