Marina di Castagneto, Felsenküste bei Livorno, Equi Therme

28. September 2016: Valle delle Rose, Suvereto und Marina di Castagneto

Der Wein gestern abend hat sehr gut geschmeckt, deshalb ist es fast ein “Muss” bei Grosseto einen kurzen Abstecher zum Weingut “Valle delle Rose” zu machen und zwei Pakete Wein einzuladen. Das Weingut hat nicht nur gute Weine, sondern auch einen grandiosen Ausblick zu bieten:

Zurück auf der SS1 geht es ganz unspektakulär weiter in Richtung Norden. Um etwas Abwechslung zu bekommen, biegen wir bei Riotorto ins landesinnere ab, um Suvereto zu besuchen. Iwan parkt auf einem großen Parkplatz, der sicher auch für eine Übernachtung geeignet ist. Von dort ist es nicht weit bis zum Stadttor. Wie so viele Städtchen in den Bergen, ist Suvereto geprägt durch seinen mittelalterlichen Stadtkern. Das Leben plätscher gemütlich vor sich hin. Man kann geruhsam durch die Gassen schlendern, es gibt genügend Plätze oder Restaurants um zu verweilen. Auch wir nutzen das gerne und kaufen zum Nachtisch ein sehr gutes Eis in der einzigen, noch offenen Eisdiele.

Übernachten wollen wir wieder am Meer und fahren zurück zur Küste, nach Marina di Castagneto. Das ist kein idylisches Fischerdorf mehr, sondern eine Touristenhochburg. In der Saison ist dort sicher Jubel, Trubel, Heiterkeit angesagt. Ende September ist Ruhe eingekehrt und wir finden sogar Platz auf einem Parkplatz ganz nahe am Strand. Verbotenerweise: keine Wohnmobile, Höhenbeschränkung 2 m. Parken zwischen 8:00 und 22:00 ist mit Parkscheibe für 4 Stunden frei, so müssen wir wohl oder übel morgens um 8:00 Uhr aufstehen und die Parkscheibe umstellen. Nach der Ankunft sitzen wir in der Abendsonne am breiten und langen Strand, der aber ziemlich leer ist.

29. September 2016: die Felsenküste bei Livorno, Equi Therme

Leider, leider rückt das Urlaubsende nahe und wir müssen uns Gedanken über die Rückfahrt machen. Vielleicht auch eine Möglichkeit einen Abstecher nach Lecco (Comer See) zu machen um Antonio und Oana zu besuchen. Ein Anruf und die Verabredung am Samstag Abend zum Essen steht. Der beste Weg nach Lecco führt über Parma.

Zunächst geht es weiter am Meer entlang. Sandra, Heikes Schwesters, hat uns den Tipp gegeben die Felsenküste vor Livorno anzuschauen. Wir fahren nach Castiglioncello, suchen einen Parkplatz und laufen hinunter ans Meer. In Castiglioncello gibt es einen abenteuerlich gebauten Fußweg direkt am Meer entlang. Der Weg hört irgendwann auf, aber wir laufen auf der Röhre des Abwasserkanals weiter durch die Felsen. Es ist warm, wir kommen gehörig ins Schwitzen und freuen uns schon darauf in Iwan kurz unter die Dusche zu springen. Praktisch so ein Wohnmobil.

Nach Dusche und Essen fahren wir weiter zum Ziel für die nächste Übernachtung, entlang der Küstenstraße (der alten SS1), die grandiose Ausblicke auf die Felsenküste bietet. Empfehlenswert ist es die Straße von Norden nach Süden zu befahren, dann hat man viele Gelegenheiten auf Parkplätzen anzuhalten, um in Ruhe den Blick über die grandiosen Küstenabschnitte gleiten zu lassen.

Wir wollen nach Equi Therme, das wir schon letztes Jahr auf der Kastenwagen Testfahrt angesteuert haben. Der kürzeste Weg führt über die neue SS1 und die Autobahn. Wer uns kennt, kann sich schon denken: das wird irgendwann langweilig. Heike denkt sich noch schnell eine Herausforderung aus, als sie mich Sarzana von der großen Straße abbiegen läßt. Sie hat sich ein paar kleine, weiße Wege ausgesucht. Über sehr gut ausgebaute, allerdings auch fast einspurige Straßen, geht es über viele Spitzkehren in die Höhe. Auf einmal sehen wir am Wegesrand (es muss in Porredo) sein, die “Pizzeria Il Selvatico”. Der Wirt muss entweder etwas verrückt oder ein total begeisteter Zweiradfahrer sein:

Nach ein paar Fotos geht es weiter. Die Stecke ist wahrscheinlich die schönste des ganzen Urlaubs, wir sind begeistert. Bis zu dem Punkt, wo wir kurz vor Equi Therme nach links abbiegen müssen. Dort steht wieder so ein Durchfaht verboten Schild, dem wir schon einmal begegnet sind. Was machen? Nach links (wo wir hinmüssen) führt eine gesperrte Straße, die vielleicht gerade mal 4 Meter breit ist, zu wenig um zu wenden. Nach rechts geht eine Sackgasse ab.

Ratlos stehen wir auf der Kreuzung als aus der linken Straße ein kleines Auto kommt. Der Fahrer düst an uns vorbei, hält aber nach ein paar Metern an und kommt zurück. Nach dem Austausch vieler Handzeichen und italienischer Sprachbrocken ist klar: “non problema”, einfach nur “piano” fahren, ein Stück der Straße ist abgerutscht. Also wagen wir es. Die ganze Strecke über rätseln wir: wozu die Sperrung? Ein paar Stellen sind nur über Schotter zu befahren, mit moderaten Schlaglöchern. Da sind wir schon schlimmeres gefahren.

Ohne Probleme erreichen wir Equi Therme. Der offizielle Stellplatz ist immer noch so unwirtlich wie im letzten Jahr. Aber am Bach gibt es ja den großen Hotel- und Wanderparkplatz; ideal für eine Nacht. Equi Therme ist für Wanderer eine sehr schöne Ausgangsstation um den umliegenden Nationalpark zu erkunden. Es gibt auch eine beeindruckende Höhle, die besichtigt werden kann.

Die Route

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