Zu Weihnachten gab es als Überraschungsgeschenk einen Landvergnügen-Gutschein für ein Campingwochenende mit Vätern und Kindern. Als Treffpunkt hatten wir die Rhön ausgemacht, auf halber Strecke zwischen Süd- und Norddeutschland. Zwei Tage vor dem vereinbarten Treff bin ich schon losgefahren, um auf dem Hinweg bereits zwei andere Landvergnügen Stopps einzulegen.
30. Juni 2021: Weingut Hemberger in Rödelsee
Der erste Zwischenhalt liegt im Silvanereck Frankens, in der Nähe von Würzburg. DIE Gelegenheit, nach über 2 Jahren wieder mal meinen Freund Hans zu treffen! Wir verabreden uns auf dem Stellplatz des Weingutes Hemberger bei Rödelsee. Auf dem Weingut gibt es 10 Stellplätze auf einer Wiese mit Schotteruntergrund. Mit Strom, Wasser, Entsorgung wird alles angeboten, was der Wohnmobilist benötigt.
Am Nachmittag kommt die Sonne heraus. Hans und ich lassen uns bei angenehmen Temperaturen mit einem frisch gekochten Kaffe am Holztisch mit Sitzbänken direkt an den Stellplätzen nieder. Gegen 17:00 Uhr, kurz vor Schließung des Verkaufsraumes, probieren wir von den angebotenen Weinen. Sie schmecken einfach zu gut, egal ob Riesling, Silvaner oder Grauburgunder. So kaufen wir mehr ein als ursprünglich vorgesehen. Die Sackkarre, mit der wir zu unseren Fahrzeugen zurückkehren, ist gut gefüllt.
Dann fängt es wieder an zu regnen und Hans verabschiedet sich Richtung Würzburg. Nach dem Regen, bei untergehender Sonne, laufe ich noch eine Runde durch die Weinberge.
31. Juni 2021: Bold’s Schnapsideen in Neuwirtshausen
Morgens ist es grau und regnerisch. Mit Regenjacke ausgestattet laufe ich zu einem terroir-f Aussichtspunkt am Schwanberg. terroir-f sind 17 Aussichtspunkte über die Weinregion Franken verteilt. Jede Station beschäftigt sich mit einem Thema des Weinbaus, ist architektonisch interessant gestaltet und bietet einen besonderen Ausblick auf die Landschaft.
Danach geht es mit Iwan weiter. Zunächst nach Schwarzach, wo wir auf den Main treffen. Nördlich von Schwarzach liegt die sogenannte Weininsel. Eingerahmt vom einem Mainkanal und einem Altmainarm liegen die Weindörfer Sommerach und Nordheim.
Sommerach ist ein touristisch herausgeputzer Ort. Umgeben von einer Stadtmauer mit Stadttoren und Türmchen liegen die schmucken Weingüter und vielen Restaurants im Ortsinnern. Nordheim ist kleiner, dort geht es etwas ruhiger zu. Beide Orte haben einen Stellplatz oder Campingplatz.
Gegen Abend erreiche ich mein nächstes Ziel: Bold´s Schnapsideen in Neuwirtshausen. Fast den ganzen Tag hat es geregnet. Auf der als Stellplatz dienenden Wiese kann Iwan aber noch trockenen Fußes stehen. Gegen 20:00 Uhr bekomme ich eine individuelle Führung durch die Brennerei und erfahre einiges über die Schnapsherstellung. Bei Bold´s werden alle Obstsorten und Kräuter eigenhändig in der näheren Umgebung gesammelt. Neben Brand, Geist und Gin gibt es noch eigen hergestellte, ganz besondere Fruchtaufstriche. Ich bin nicht so der Typ für Hochprozentiges und kaufe zunächst nur einen Gin als Geschenk und mehrere Fruchtaufstriche. Letztlich probiere ich noch von dem prämierten Waldhimbeer-Geist. Aus dem Glas steigt ein so intensiver Himbeerduft in die Nase, da muss ich doch eine kleine Flasche mitnehmen!
01. Juli 2021: Alpakahof Jossatal in Schlitz-Willofs
Um 13:00 Uhr ist mit dem anderen Team der Alpakahof Jossatal als Treffpunkt ausgemacht. Von der Besitzerin des Hofes werden wir zur Alpakawiese geleitet. Es geht über holprige Feldwege aus dem Dorf hinaus bis zum Stallgebäude. Die eigentlichen Stellplätze sind wegen des Regens aufgeweicht, aber neben der Zufahrt finden wir noch festen Untergrund. Sobald die Autos sicher stehen, schließen wir uns einer Alpakawanderung an. Heute haben wir Glück, die Sonne scheint. So macht der Spaziergang mit den Alpakas richtig Spaß. Auf dem Hof werden auch Esel gehalten, im Stall gibt es dann noch Wachteln, Kanarienvögel und Hasen.
Wir können am Nachmittag und bis in den Abend hinein auf der Wiese sitzen und gemütlich grillen.
02. Juli 2021: Das Fischhaus in Waldeck
Am nächsten Morgen versuchen wir uns bei der Brücker Mühle in Amöneburg anzumelden. Es geht aber niemand ans Telefon und so fahren wir auf gut Glück dorthin. Leider sind die beiden verfügbaren Stellplätze schon vergeben. Auf dem etwas unwirtlichen Gemeindestellplatz am Sportgelände parken wir zunächst einmal und laufen von dort den Berg hinauf in die Altstadt. Eine Fahrt dorthin ist vor allem mit dem Wohnmobil nicht zu empfehlen. Es gibt kaum Parkplätze und die Gassen sind sehr eng. Oben ist es traumhaft schön: Der Blick über das Ohmtal oder auch der niedliche Marktplatz mit den vielen Restaurants.
Wieder an den Autos angekommen suchen wir uns aus dem Landvergnügenbuch und mit Hilfe der App das Fischhaus in Waldeck am Edersee heraus. Wir melden uns an und dürfen kommen.
Wir haben unheimliches Glück, dass wir fünf Minuten vor 18:00 Uhr ankommen. Die Küche hat noch geöffnet und wir können noch etwas von dem guten Fisch bestellen. Ist auch nötig bei unserem Bärenhunger. In der Sonne auf der schönen Terrasse können wir das leckere Essen und Trinken genießen.
Nach dem Essen stellen wir die Fahrzeuge auf der Wiese am See ab und gehen eine Runde um das Werbe- und Reihenbacher Vorstaubecken. Bis es zu kalt wird sitzen wir bei mehreren Runden Kniffel vor unseren Campern.