20. September 2016: Durch den Appenin zum Lago di Bilancino
Nach der langweiligen Autobahnfahrt kann es heute richtig los gehen: über kleine Nebenstraßen durch die Berge.
In Vignola wenden wir uns in Richtung Süden und fahren entlang des Flusses Panaro. Nach ein paar Kilometer steigt die Strecke langsam an, eine schöne Fahrt mit viel Aussicht über die hügelige Landschaft. In Zocca, auf ca. 800 Meter Höhe, halten wir an. Im Gegensatz zu Vignola ist Zocca ein sehr lebendiges Städtchen mit Geschäften, Cafes und vielen Leuten, die unterwegs sind. Gelegen auf einem Bergrücken hat man nach beiden Seiten eine super Aussicht. Der zentrale Dorfplatz ist wie eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten, auf der wir es uns eine zeitlang gemütlich machen.
Nach ein paar weiteren Kurven und Steigungen kommt Tolé. Bei der Durchfahrt fällt Heike eine bemalte Hauswand auf, die sie sofort auf ein Foto bannen möchte. Also stellen wir Iwan auf dem großen Parkplatz ab und laufen ins Dorf. Was für eine Überraschung: Tolé ist die Stadt der schönen Plätze und der Wandmalereien! An jedem Haus an den Fassaden oder Hausdurchgängen sind Bilder, Gemälde, Reliefs zu bewundern. Alle Einwohner des Dorfes scheinen mitzumachen. Es gibt Straßen mit landwirtschaftlichen Motiven, mit Märchenbildern, Bildern über das Handwerk, Motiven aus dem alltäglichen Leben oder ein Haus nur mit Katzen. Also unbedingt anhalten, wenn man durch Tolé kommt, es lohnt sich. War Zocca lebhaft und italienisch chaotisch, ist Tolé aufgeräumt und ordentlich. Auch zu dieser Zeit, wo keine Touristen unterwegs sind, haben die Läden und Restaurants geöffnet.
Wir streifen lange durch die Straßen und machen viele Bilder. Hinter Tolé werden die Straßen schmal, kurvig und steil. Für Fahrzeuge über 8 m Länge geht hier nichts mehr:
Ab Vergato fahren wir auf einer breite Straße weiter, aber nur bis Poretta Terme. Ab dort geht es noch einmal über die weißen Wege auf der Karte nach Castiglione dei Pépoli, vorbei an den zwei Seen Lago Suviana und Lago Brasimone:
Von oben sind 1-2 Wohnmobile zu erkennen, die unten an den Stränden direkt am Wasser stehen. Bei Suviana steht auf der Staumauer, über die unser Weg führt, wegen einer Baustelle ein großes “Durchfahrt verboten”- Schild. Der Weg ab Barceda soll gesperrt sein. Leider ist Barceda auf der Karte nicht zu finden, wir wissen also nicht, ob wir da durch müssen. Also erst einmal weiter fahren. Am anderen Ende des Lago Suviano steht das gleiche Schild noch einmal. Wir blockieren die Kreuzung und überlegen was tun; die Straße wird schon ziemlich eng und somit drehen schwierig. Ein Auto kommt uns entgegen und die Fahrerin fragt, wo wir hinwollen. Sie versucht uns zu erklären, dass es irgend eine Umfahrung gibt. Da die Verständigung mit unserem sehr rudimentären Italienisch nicht funktioniert, dreht sie um, fährt voraus und zeigt uns den Weg. Das war “molto gentile”! Da ich schnell hinter her will, mache ich wohl zu schnell einen Linksschwenk vom Fahrbahnrand weg und setze mit der Trittstufe auf. Die lässt sich ab da leider nicht mehr ausfahren.
Den weiteren Weg zum Lago di Bilancino legen wir ohne Probleme und Zwischenfälle zurück. Am See sind auf der Südseite in regelmäßigen Abständen große Parkplätze. Um diese Jahreszeit leer und ruhig. Wir parken oberhalb des Bahia Cafes, das aber leider schon winterfest verschlossen ist. So sitzen wir nur am Strand und genießen die letzten Sonnenstrahlen.
Die Route
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