Tourübersicht
Die dreitägige Rundreise durch die Südpfalz beginnt in Germersheim, der Festungsstadt am Rhein. Obwohl Germersheim sehenswert ist und gute Wohnmobilstellplätze bietet, fahren wir direkt weiter nach Bad Bergzabern. Dort verbringen wir eine Nacht in den Weinbergen. Der nächsten Tag führt durch die Dahner-Felsen-Gegend hinauf nach Hermersbergerhof und weiter bis nach Rhodt unter der Riedburg. Über das Hambacher Schloss und Freinsheim rückt das Tourende in Germersheim näher.
22. September 2017: Bad Bergzabern
Nach einer längeren Anreise stellen wir Iwan auf dem Stellplatz des Weingutes Hitziger ab. Mit Blick auf die herbstlichen Weinberge liegt der Platz am Ortsrand von Bad Bergzabern; die Innenstadt ist in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Jeden Freitag bietet Herr Hitziger eine Weinprobe an. Er erzählt am Weinberg etwas über Anbau und Ernte, im Weinkeller erfährt der interessierte Weinliebhaber wie aus Trauben Wein entsteht, bevor es in den Verkostungsraum geht. Für 10€ bekommt man 6 Proben: Sekt, Weißwein und Rotwein. Tipp
Vor der Probe gehen wir hinunter in das Städtchen. Heute dauert es bei uns länger als 10 Minuten, da Heike mit Meniskusproblemen mühsam an Krücken den Berg hinunter stapft. Bis ins Kurzentrum, dem Kurpark oder der Therme kommen wir daher nicht. So erkunden wir die Altstadt und die angrenzenden Viertel. Bad Bergzabern ist ein hübsches Städtchen. Leider aber total ausgestorben: niemand ist in der Altstadt unterwegs und jeder zweite Laden steht leer. Ein ansprechendes Lokal ist auch nicht zu finden (das historische Gasthaus Engel ist leider wegen Renovierung geschlossen). So kaufen wir beim Bäcker noch Zwiebelkuchen, den wir im Iwan aufwärmen und mit Genuss verdrücken.
23. September 2017: Rhodt unter Rietburg
Wandern können wir zwar nicht, aber vielleicht können wir mit Iwan so nahe an die berühmten “Dahner Felsen” fahren, dass wir auf den ein oder anderen einen Blick erhaschen können. Durch viele gesperrte Straßen und Umleitungen gerät das Ganze zu einer Irrfahrt, bei der ich die Orientierung verliere und nicht wie geplant auf die B427 komme. Die Fahrt durch den Pfälzer Wald ist trotzdem schön und die ein oder andere Felsformation ist auch zu sehen. Der Weg führt über eine kleine Seitenstraße hinauf nach Hermersbergerhof. Nach einem kurzen Spaziergang zum “Trifels Blick” (leider ist es trüb und die Burg nicht zu sehen) stärken wir uns im “Cafe Ingrid”.
Nach Cappuccino und Kuchen fahren wir durch viele idyllische Weindörfer. Über den Straßen ranken sich die Weinreben in hübschen herbstlichen Farben. In “Rhodt unter Rietburg” (Tipp) endet unsere Fahrt. In Rhodt ist Weinfest und das Zentrum gesperrt. Deshalb kann der Stellplatz “Theresienstraße” nur über verschlungene Wege durch die Weinberge angefahren werden. Dort erwischen wir einen der letzten Plätze. Es geht eng zu, aber egal – wir wollen aufs Weinfest und danach nur noch müde ins Bett fallen. Der Weg in die Theresienstraße ist nicht weit. Entlang der Straße sind in fast allen Hinterhöfen Straußwirtschaften eingerichtet. Die Sonne scheint noch, das erste Viertele können wir auch einer Bank in der Sonne genießen. Nachdem die Sonne hinter den Dächern verschwunden ist wird es kalt, wir verziehen uns zu “Traudl und Fritz” in eine der vielen Straußwirtschaft.
24. September 2017: Hambacher Schloss und Freinsheim
Wenn wir schon mal in der Nähe sind, ist ein Besuch der Gutting-Nudelfabrik in Großfischlingen ein fester Programmpunkt (siehe auch Wochenende am Pfälzer Wald). Diesmal gab es als neuesten Gag THERMOMIXnudeln!!!!!
Heute ist Bundestagswahl. Der richtige Zeitpunkt das Hambacher Schloss zu besuchen, das zum wichtigsten Symbol deutscher Demokratiegeschichte wurde. 1832 wurde die Schlossruine durch die sechstägige Protestveranstaltung (27. Mai bis 1. Juni 1832) von etwa 30.000 Menschen zum Schauplatz der frühen Demokratiebestrebungen auf deutschem Boden.
Unter den Rednern war Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der u. a. forderte, dass die Deutschen sich nicht mehr wie Knechte unter das Joch ihrer Fürsten beugen sollten. Er prophezeite ein wirtschaftlich geeintes Europa, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt seien und in dem das Volk seine nationale Einheit durchsetzen werde. (Zitat: Strasse der Demokratie)
Die Zufahrt zum Schloss ist schmal und zum Glück eine Einbahnstraße. Schon weit unten parken Autos am Straßenrand. Wir finden aber oben direkt vor dem Zufahrtsweg zum Schloss einen Parkplatz. Nach dem Schlossbesuch gönnen wir uns noch ein Eis in der Sonne.
Richtung Norden, durch Bad Dürkheim, erreichen wir unser letztes Ziel auf dieser Tour: Freinsheim. Wegen des Weinfests sind alle Parkplätze voll, die Feldwege sind zugeparkt, auch die Parkplätze am Supermarkt sind voll. In der Gewerbestraße ist aber noch Platz und es auch nicht weit in die Altstadt. Wer in die Pfalz fährt, sollt auch in Freinsheim Tipp vorbeischauen.
Die mittelalterliche Ringmauer, die mit etlichen Türmen die Altstadt umschließt, zählt zu den schönsten und vollständigsten Befestigungsanlagen in der Pfalz. Die etwa 1,3 km lange Mauer wurde aus rotem Sandstein vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich zwischen sieben und acht Metern hoch. Zwei Tore, das wuchtige Eisentor und das Haintor, sicherten bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden einzigen Zugänge zum Ort.
Ein Rundgang um die Freinsheimer Stadtmauer vermittelt dem Besucher faszinierende Einblicke in Kultur und Geschichte der Stadt und zugleich ein stimmungsvolles Erlebnis. Trutzige Türme, zierliche Tore, schmale Gässchen und romantische Winkel lassen die vergangenen Zeiten auf Schritt und Tritt lebendig werden. Weinumrankte Sandsteinmauern, farbenfrohe Bauerngärtchen und hübsche Arkadengänge zieren den Rundweg, den Sie auch einmal im Fackellicht genießen sollten. (Zitat: http://www.stadt-freinsheim.de/)
Nach einem Rundgang finden wir einen ruhigen Platz in der “Weinstube an der Bach” Tipp. Nach einem guten Essen spazieren wir noch den Stadtmauerweg durch enge Gassen an der Stadtmauer entlang.
Bei Iwan angekommen fahren wir auf dem schnellsten Weg, über die B9 an Speyer vorbei, nach Germersheim.