Testfahrt über Ostern in der Ostalb

Gutes Wetter angesagt, 4 Tage Zeit, ideale Bedingungen das neue Wohnmobil auszutesten. Los geht es am Karfreitag, den 25. März. Zuvor müssen aber noch “Pütt un Pann” zusammengesucht und verstaut werden. Dann noch Wasser auftanken und der Abfahrt am Freitag früh steht nichts mehr im Wege.

25. März 2016, Karfreitag

Freitag früh regnet es; kein Tag für lange Besichtigungen. Unsere Tour führt uns zunächst in die Nähe von Schwäbisch Gmünd vorbei, Richtung Vellberg. Immer kleine Straßen, am besten die weißen auf der Landkarte. In Vellberg stellen wir das Auto an der Stadtmauer ab und gehen trockenen Fusses durch die Wehrgänge in die Altstadt. Empfehlenswert ist ein Besuch im Schwedischen “Café im Städtle”. Wir sitzen gemütlich im Warmen, schauen durch das große Fenster dem Regen zu, essen den leckeren Kuchen und trinken “kaffe med påtår” (“Wir bringen die erste Tasse, Sie schenken nach, so oft Sie wollen!”, steht  in der Karte).

Hier ein paar Bilder aus Vellberg, aber auch  Eindrücke, wie es dort bei Sonnenschein aussehen kann:

In strömendem Regen fahren wir langsam in Richtung Süden, nach Aalen. Heidy und Rainer, ein ehemaliger Arbeitskollege aus den guten, alten Schroedelzeiten,  haben uns zu einem leckeren  Abendessen eingeladen. Die beiden Töchter (Laura und Miriam) warten schon ganz aufgeregt auf uns und wollen sofort eine kleine Rundtour mit Iwan fahren. Und müssen danach natürlich alles ganz genau untersuchen – sie sind total begeistert und würden am liebsten mit uns übernachten und am Morgen frühstücken! Nach dem Lachsauflauf (mhmhmhmmm!) sitzen wir noch lange zusammen, es gibt eben viel zu erzählen. Spät gehen wir ins Womo und schlafen das erste Mal im Iwan.

26. März 2016

Beim Aufwachen scheint die Sonne, aber es ist kalt. Also erst einmal die Heizung anstellen, den Boiler starten und unter der warmen Bettdecke mit einem Kaffee darauf warten, dass sich Iwan aufgewärmt hat. Eins ist sicher: nächste Nacht lassen wir die Heizung durchlaufen, damit es morgens mindestens um die 12 Grad hat. Der Bäcker ist ein paar Meter die Straße runter, dort gibt es frische Brötchen. Nach dem Frühstück schauen wir kurz bei Heidy und Rainer vorbei. Die Beiden sind schon lange auf den Beinen; das schwere Los aller jungen Eltern. Heidy war beim Fischer und hat uns frische Lachsforellen aus dem Kocher mitgebracht – wir sind begeistert, wie wir verwöhnt werden! Das Abendessen ist gesichert (und hat vorzüglich geschmeckt!).

Nördlingen ist unser nächstes und ein äußerst lohnendes Ziel, zumal, wenn man schon in dieser Gegend ist. Die komplette Stadtmauer mit Wehrgang, Stadttoren, Türmen und Bastionen ist erhalten. Auch in der Stadt, mit vielen Fachwerkhäusern, fühlt man sich in das Mittelalter versetzt.

Nach einer Pause beim Italiener am Tändelmarkt (guter und v.a.selbst gebackener Apfelkuchen!) gehen wir zurück zu Iwan und fahren weiter Richtung Donau, nach Dillingen. Eigentlich wollten wir in Nördlingen auf dem Stellplatz Wasser tanken und entsorgen. Die Zufahrt aus Richtung Bahnhof war aber gesperrt und unsere Hoffnung hängt jetzt am Campingplatz in Dillingen. Wieviel Wasser überhaupt im Tank ist, entschließt sich nicht ganz. Nach dem Auftanken, vor der Abfahrt, ist das Wasser zwar aus dem Füllstutzen herausgelaufen, die super Digitalanzeige bleibt trotzdem beharrlich auf 33% stehen. Die Wartungsöffnung ist  leider durch meine bescheidenen Kräfte nicht zu öffnen, der Deckel sitzt bombenfest.  In Dillingen angekommen gibt es zwar eine Entsorgungsstation, der Wasserhahn entpuppt sich aber leider als defekt. Wir dürfen jedoch mit der Gießkanne auf dem Campingplatz das ersehnte Nass holen. Nach 5 Kannen ist der Tank voll, die Anzeige wieder auf 33%! Wir stellen uns noch auf den Parkplatz beim Schwimmbad und erkunden in die Stadt.

Zurück im WoMo testen wir die Dusche. Geht prima, fast so groß wie zu Hause. Wir übernachten auf dem Parkplatz , dank laufender Heizung bei angenehmen Temperaturen.

27. März 2016

Nebel an der Donau, die Sonne hat sich verzogen und es ist kalt draussen. Das richtige Wetter, um ein paar Stunden im Museum zu verbringen. Aber nicht zu anspruchsvoll, bitte. Wir fahren nach Giengen und frischen im Steiff Museum Kindheitserinnerungen auf. Ein lohnender Besuch, für alle jung gebliebenen Erwachsenen, ganz besonders für Familien mit Kindern! Die Reise vom Eingang in den Ausstellungsraum ist schon etwas Besonderes!!!

Im Giengen, wenige Schritte von Steiff Museum entfernt, unten an der Brenz,  gibt es noch den Skulpturenpark anzuschauen.

Wir fahren weiter nach Neresheim, um die dortige Abtei zu besichtigen. In Neresheim gibt es eine Museumsbahn und direkt auf diesem Gelände einen großen Wohnmobilstellplatz. Wir stehen schön, fast alleine, mit einem tollen Blick auf die Abtei. Nach einem kurzen Spaziergang sind wir oben und starten unseren Rundgang. Es gibt ein Klosterhospiz, mit angeschlossener Gaststätte und vielversprechender Speisekarte. Kurz entschlossen, lassen wir das geplante Kochen im Wohnmobil ausfallen und kehren ein.

28. März 2016

Beim Aufstehen verzieht sich der Nebel gerade und die Sonne scheint. Um die Abtei, etwas weiter oben am Berg, wabern noch die letzten Nebelfetzen. Beim Blick auf den abgestellten Waggon mit der Aufschrift “Langeoog” müssen wir uns erst einmal die Augen reiben, aber tatsächlich: die Abtei ist noch da und wir nicht an der Nordsee! Wir gehen durchs Dorf und lernen bei der Gelegenheit die Tradition des Osterbrunnens kennen.

Ach ja, auch in Neresheim, wie an vielen anderen Stellen, ist es um diese Jahreszeit noch schlecht bestellt mit der Wasserentnahme bei den V&E Stationen. Das haben wir mittlerweile gelernt.

Heidy und Rainer haben gesagt, den Osterbrunnen in Schechingen sollte man unbedingt anschauen. Aus insgesamt 12.000 Eiern (Orginaleier, kein Plastik!), jedes liebevoll bemalt, haben viele Helfer  ein riesiges Kunstwerk geschaffen. Hauptthema des Osterbrunnens 2016: die 1. und 2. Bundesliga.

Fazit

Der erste Ausflug war ein Erfolg. Die Technik hat funktioniert, wir brauchen nur 2-3 kleine Nachbesserungen. Jedes Wohnmobil ist ein Kompromiss, die Frage ist nur: an welcher Stelle geht man ihn ein? Deshalb haben wir uns zwar auf Iwan gefreut, aber auch mit der großen Spannung, ob wir nicht an den falschen Stellen Kompromisse gemacht haben. Bei uns war es das Bett, das sich tagsüber unter dem Dach versteckt, zum Schlafen herunter gezogen wird und man über zwei Stufen hochklettern muss. Es klappt aber wunderbar, auch das Aufstehen in der Nacht ist kein Problem.

Eine Einschränkung gibt es: Kaffee trinken im Bett ist aufgrund der geringen Kopffreiheit etwas umständlich. Da finden wir aber auch noch eine Lösung.

Iwan hat seine kompakten Abmessungen voll ausgespielt. Die engsten Straßen, Gassen und Parkplätze sind kein Problem. Er ist wendig, übersichtlich und an Steigungen flott unterwegs.

Wir sind froh, ihn zu haben und freuen uns auf die nächsten Ausflüge. Die erste große Fahrt steht aber leider erst im Juni an.

2 Replies to “Testfahrt über Ostern in der Ostalb”

  1. Felix

    Lieber Wolf und Hexe,
    das hört sich doch toll an. Viel Spaß beim Start im Juni.
    Wir stehen gerade in Friedrichstadt (klein Amsterdam) und beginnen unsere Norwegentour.
    Bis zum Herbst irgendwo in Deutschland?
    LG Lydia und Felix

    • wspword Post author

      Hallo Lydia, hallo Felix,
      wir sind auch schon ganz gespannt auf euren Norwegenbericht auf womoadventureeurope.wordpress.com und natürlich auf weitere Details bei einem persönlchen Treffen in nicht allzu ferner Zukunft.
      Viel Spaß und eine schöne Zeit im hohen Norden
      Heike & Wolfgang

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