Anreise nach Apulien

Von der Schweizer Grenze sind es 1200 km bis zum Gargano, der nördlichsten Stelle von Apulien. Zuviel, um entspannt in einem Rutsch durchzufahren. Deshalb planen wir zwei Zwischenhalte ein.

07. April 2017: Castell’ Arquato

Nach einer glücklich ausgehenden Gewichtskontrolle unseres WoMos starten wir mit ein paar Kilo zu viel über die Schweizer Grenze bei Schaffhausen. Nach dem üblichen Stau vor dem Gotthardtunnel rollen wir an Mailand vorbei und entlang der Autostrada del Sol bis kurz vor Parma. Eigentlich peilten wir den Stellplatz A11 aus dem Womoführer Band 35 von Schulz an. Bei Fiorezuola bogen wir spontan ab um dem stehenden Verkehr zu entfliehen, dem braunen Wegweiser Richtung Castell‘ Arquato folgend. Durch die engen Straßen kurvten wir hoch zum Parkplatz P4 oberhalb der Stadt. Mit großen Kieselsteinen gepflasterte Gassen führen durch den Ort bis zu einem Park. Dahinter liegt die Piazza Matteoti mit dem Kastell, einer Kirche und vielen Restaurants. In der “Enoteca Communale”  lassen wir uns  Salami, Schinken und den Wein schmecken. Einen ersten Eindruck der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Italiener, den wir immer wieder auf dieser Reise erleben (werden), erhalten wir durch die Wirtin: erst gar nicht erbaut von meiner Idee, die -einzige! – Speisekarte als Sitzkissen umzufunktionieren, kam sie kurz darauf mit einem Stück Weinkarton angerannt, das sie mir begeistert unter den Popo schob! Sofort waren wir “Freunde fürs Leben” und fielen uns am nächsten Tag fast um den Hals vor Wiedersehensfreude!

In diesem schmucken Städtchen, das in keinem Reiseführer erwähnt wird, verbringen wir die erste Nacht.

08. – 09. April 2017: Loreto

Die Autobahn zieht sich endlos an Bologna und Ravenna vorbei und stößt bei Rimini auf die Adria. Der Blick auf das Meer ist oft schön, aber hier anhalten? Eher nicht, zu dicht drängen sich Autobahn, Bahnlinie und Hauptverkehrsstraßen am Meer. Hinter Ancona ist die Küste wilder und ohne Hauptverkehrsrouten. Wir steuern Portonovo an, in der Hoffnung am Meer einen ruhigen Stellplatz zu finden. Ein enges, kurviges Sträßchen schlängelt sich hinunter zu Meer, oder zumindest in dessen Nähe. Am Ende sind Hotels und nur noch eine Wendeplatte, der Strand ist für Wohnmobile nicht zugänglich. So fahren wir weiter nach Loreto, auf einen Stellplatz mit Meerblick.

Nach dem Petersdom in Rom ist Loreto der zweitwichtigste Wallfahrtsort in Italien und einer der wichtigsten der katholischen Welt. Die Basilika vom Heiligen Haus beinhaltet die Santa Casa, der Legende nach das Heilige Haus von Nazaret, in dem Maria aufwuchs und die Verkündigung des Herrn empfing. Es soll von Engeln nach Loreto getragen worden sein.

Der Ort wurde zum Namensgeber zahlreicher kirchlicher Gebäude, auch geographischer Gegebenheiten, zum Beispiel für die Lorettoberge in Freiburg oder Konstanz. Im deutschen Sprachraum gibt es zahlreiche Loreto-Kapellen, die dem Heiligen Haus von Loreto nachempfunden sind.

Zu den Kunstschätzen der Basilika gehören eine Schwarze Madonna sowie bedeutende Werke von Melozzo da Forlì, Andrea Sansovino und Luca Signorelli. (Zitat: Wikipedia)

Am Palmsonntag ist der Stellplatz nach den Messen im Dom fast leer. Die Ruhe und Sonne wollen wir noch einen Tag länger genießen und bleiben deshalb bis Montag.

10. April 2017: Ankunft in Peschici

Rechts von der Autobahn liegen die schneebedeckten Abruzzen, links das blaue Meer. Die abwechslungsreiche Fahrt führt nach Apulien, das uns als eine weite Ebene mit riesigen Feldern begrüßt. Hinter Lesina fahren wir zum Torre Mileto ans Meer. Alles macht einen verlassenen Eindruck: Restaurants zu, Hotels geschlossen, Campingplätze verrammelt. Aber mit Wohnmobil sind wir von der Infrastruktur unabhängig! Das Bild entlang der Küste ändert sich hinter Rodi Garganico. Um Rodi ist neben dem Meer die Straße und gleich anschließend die Bahnlinie. Nach ein paar Kilometern reicht der “Foresta Umbra bis an die Küstenstraße und wir fahren durch einen Eichenwald. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz gestaltet sich schwieriger als gedacht: Holperpisten zum Strand enden vor einer Absperrung und wir müssen wieder umdrehen. In Peschici finden wir einen Platz direkt am Meer, auf dem geöffneten Camper Sosta “La Lillo”, den wir uns mit weiteren 2 Wohnmobilen teilen.

Die Route

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