Von Lefkada nach Mesolongi

Heute verwenden wir den Vormittag auf eine gründliche Reinigung von Mensch und Fahrzeug. So wird es Nachmittag, bis wir endlich losfahren. Zumal es auf dem Campingplatz  keine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile gibt! So bleibt nichts anderes übrig als das Abwasser eimerweise in einen Abguss zu befördern und das Trinkwasser mit der Gießkanne heranzuschleppen. Auch das dauert seine Zeit.

Als grobe Richtung dient uns die Küstenstraße, die an Patras vorbei bis nach Delphi führt. Die ganze Strecke schaffen wir heute nicht und wollen an irgendeinem Städtchen an der Küste mit netter Taverne einen Übernachtungsstopp einlegen.  In Lefkada sehen wir eine Waschgelegenheit für Transporter, kurz entschlossen bekommt Iwan auch noch eine gründliche Außenreinigung, um den Staub und das Salz der letzten Wochen abzuwaschen. So richtig glänzend fahren wir über die Schwenkbrücke nach Süden. Die Küstenstraße schlängelt sich dahin. Uns bieten sich wieder grandiose Ausblicke auf viele Inseln und Strände. Die Straße wird immer schmaler, knickt plötzlich nach links ab und hat mehr den Charakter eines Feldweges. Zumindest was die Breite betrifft. Wir kurven den Berg nach oben und befinden uns plötzlich in einer verlassen, verfallenen Stadt. Es ist Alt-Plagia, das vor über 40 Jahren von einem Erdbeben zerstört wurde. Jetzt sind höchstens noch einen handvoll Häuser bewohnt, nur Kühe und Ziegen ziehen durch die Ruinen.

Während der Fahrt finden wir am Straßenrand unter den zahlreichen “Proskinitaria” ein besonders schönes:  ein kleines Kirchlein, das früher von Bauern am Feldrand für ihre Gebete aufgestellt wurde. Heute kommt noch eine weitere Funktion hinzu: die Überlebenden eines Unfalls bauen (oder kaufen ein Fertigmodell) eine Gedenkstätte aus Dankbarkeit, in der sich meist ein Heiligenbild und eine Kerze befindet. Da die Disziplin auf den Straßen merkwürdige Formen annimmt, gibt es alle paar Meter solche Proskinitaria!

Der Weg ist gut zu befahren- bis auf eine Stelle, an der die Straße zur Hälfte abgerutscht ist. Bald sind wir wieder auf der Hauptverkehrsroute und fahren gemächlich Richtung Süden. Auf jeder Straße  in dieser Gegend muss man mit Ziegen, Kühen, Schweinen oder Hunden als Verkehrsteilnehmer rechnen. Fischzucht muss in Griechenland mittlerweile eine wichtige Einnahmequelle sein. In ganz vielen Buchten sind die runden Becken wie Perlen aneinandergereiht. In Mesolongi angekommen, schauen wir uns am Hafen um… es gibt einige geöffnete Tavernen und einen guten Abstellplatz für Iwan. Hier bleiben wir, essen und trinken griechische Hausmannskost….doch bevor wir übermütig werden könnten, rufen die “Hausaufgaben”, schließlich will der Blog mit neuen Inhalten gefüllt werden!!!

Route

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