Torre Incine

Die ganze Nacht hat der Wind Iwan durchgeschüttelt und der Regen ist auf das Dach geplattert. Entsprechend nass und kalt ist es morgens. Zuerst müssen wir die Heizung anstellen, bevor wir uns aus den Betten wagen. Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt geht die Fahrt weiter nach Süden:  wir wollen uns Polignano a Mare anschauen. Entlang der Küstenstraße machen sich in bester Lage am Meer viele abgewrackte Industriebrachen breit, auch etliche schöne Häuser haben schon ihre beste Zeit hinter sich.

Im Fischerdorf “Spirito Santo”, kurz vor Bari, parken wir am Hafen, um uns nach einem Rundgang durchs Dorf zu stärken. Im Hafen liegen bunte Fischerboote und eine lange Reihe von Verkaufsständen für Fische sind aufgebaut. Bei dem stürmischen, kalten Wetter am Ostermontag sind keine Menschen unterwegs, was den etwas verschlafenen Eindruck des Dorfes noch verstärkt.

Gleich am Ortseingang von Polignano a Mare erwartet uns eine Überraschung: die Küstenstraße zum Parkplatz ist gesperrt, wir werden über kleine Seitenstraßen in die Ortsmitte umgeleitet. Zum Ostermontag scheint in der Stadt ein großes Fest zu sein, viele Autos sind unterwegs, alles ist chaotisch zugeparkt und wir sind froh, nach langem Umhergeirre endlich den Weg hinaus gefunden zu haben. Auf die Parkplatzsuche (hoffungslos) und den Besuch der Stadt verzichten wir für heute und steuern einen Platz am Meer, beim Torre Incine an. Zu Füßen des Turms ist eine große freie Fläche, auf der wir Iwan abstellen. Um die Ecke befindet sich in einer Bucht ein winziger Sandstrand, auf der linken und rechten Seite von kleinen Höhlen eingerahmt. Hier machen sich wohl werktags einige Fischer fertig zum Fischfang, wie die gut in Schuss gehaltenen Boote und Netze vermuten lassen. Heute gehört das Plätzchen aber Feiertagsbesuchern – eine italienische Familie hat sich in einer der Höhlen zum Grillen eingerichtet.

Abends steuern einige Liebespaare die Plattform an, die jedoch weniger Interesse an der tollen Aussicht haben…? Interessant ist auch ein beliebtes Hobby der vorwiegend männlichen Italiener: sie rauschen mit ihren rasanten Schlitten an, öffnen das Fenster, telefonieren, rauchen und nach 3 Minuten düsen sie wieder mit aufheulendem Motor davon! Nebenbei lässt sich auch der ein oder andere Müll noch entsorgen…Dieses (Müll-)Phänomen beobachten wir schon eine ganze Weile…die Straßengräben sind beidseits gefüllt mit Plastikflaschen und jeglichem Abfall aller Art, u.a. auch Sofas, Kühlschränke usw. Schade, ist die Landschaft doch sonst so reizvoll!

 

Der Torre selbst ist als stilvolle Ferienwohnung mit unschlagbarer Dachterrasse ausgebaut – über Air BnB zu buchen (aber wir haben natürlich  IWAN versprochen, ihn nicht im Stich zu lassen):

torre

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