Es ist ein Erlebnis, sich auf dem Wasser Plön zu nähern und über dem Ort das stolze Plöner Schloss zu sehen! Unbedingt sollte man auch die “Alte Schlossgärtnerei” besuchen…wegen der Pflanzen und wegen des Cafés. Vom Plöner See geht unsere Tour weiter an die Ostsee nach Boisendorf auf einen schönen Platz, direkt am Wasser.
15. und 16. Juni 2019: Plöner See
Draußen frühstücken mit viel Platz drum rum, rumtrödeln und ein kleiner Spaziergang durch Bosau… Schon ist es später Nachmittag und wir müssen noch los zum Einkaufen. Die Gelegenheit für einen Abstecher nach Plön! Beim Einparken auf dem Seitenstreifen in der Stadtgrabenstraße kommen wir mit einem “Plöner” ins Gespräch. Er gibt uns eine ganze Menge Tipps, was wir alles anschauen müssen, wo es gutes Essen gibt und was man so über die Stadt wissen muss. Derart umfänglich informiert ziehen wir los. Zunächst zur “Lange Strasse”, die Einkaufsstraße in Plön, dann den Berg hoch Richtung Schloss und zur alten Schlossgärtnerei. Dort ist an diesem Wochenende ein Kunsthandwerkermarkt in den Gartenanlagen.
Die Gärtnerei hat sich auf Kräuter, Nutz- und Gemüsepflanzen spezialisiert. So gedeihen in den Gewächshäusern gebräuchliche und weniger bekannte Kräuter, wie Koriander, vietnamesischer Koriander oder Zitronengras. Diese sind sowohl als Schnittgut und als Topfpflanzen erhältlich. Im großen Gewächshaus werden auch verschiedene, teilweise alte Tomatensorten gezogen, die zusammen mit den Kräutern im Café, als kleine, leichte Köstlichkeiten zubereitet, genossen werden können oder Ihren Platz im Marmeladenregal der Läden finden.
Direkt unterhalb der Terrasse, mit leichter Südostneigung, erstreckt sich der mediterrane Kräutergarten. Hier werden die robusteren Pflanzen kultiviert. (Zitat: www.alte-schlossgaertnerei-ploen.de).
Als es anfängt zu nieseln, gehen wir zurück und entern den nächsten Supermarkt. Einer Empfehlung unseres “Plöners” folgend fahren wir noch hoch zum “Parnaß Turm“. Der Turm wurde 1888 erbaut, um den Feriengästen den Blick über Stadt und Seenlandschaft zu ermöglichen. Von dort hat man eine wirklich schöne Aussicht!
Am nächsten Tag ist es warm und sonnig. Ein richtiges Sonntagswetter. Da es gestern im Schloss und der Gärtnerei in Plön so schön war, wollen wir nochmal dorthin. Was liegt näher als mit dem Schiff über den schönen Plöner See schippern? Die “Antje” bedient die Stecke Bosau – Plön und bringt uns wohlbehalten ans andere Ufer.
Der Plöner See ist der größte See Schleswig-Holsteins. Er liegt im Naturpark Holsteinische Schweiz, zusammen mit über 200 weiteren Seen. Gigantische Gletscher formten diese Landschaft, seltene Tier- und Pflanzenarten haben sich seither angesiedelt. Der Naturpark hat eine Ausdehnung von 750 km² und ist damit der größte in Schleswig-Holstein.
Nähert man sich Plön von der Wasserseite, ist das Plöner Schloss schon von Weitem zu sehen. Das Schloss entstand während des Dreißigjährigen Krieges im Zeitraum von 1633 – 1636. Bis 1761 diente es den Herzögen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön als Residenz, bevor es in den Besitz des dänischen Königshauses überging und fortan der Sommersitz von Christian VIII. von Dänemark wurde. Strategisch günstig steht das Schloss auf einer Anhöhe oberhab von Plön, mit einem Ausblick über den gesamten See.
Der “Alten Schlossgärtnerei” statten wir auch wieder einen Besuch ab. Bei dem schönen Wetter sind jetzt zum Glück viele Leute da, die durch das weitläufige Gelände streifen. Nach Besichtigung der Gärten und Kunsthandwerker-Stände setzten wir uns unter einen Sonnschirm auf der Terrasse des Cafes. Von dort blickt man direkt in den schönen Kräutergarten. In der warmen Sonne zieht der Kräuterduft an unserem Tisch.
Betritt man die “Alte Schlossgärtnerei”, darf man keinen gestylten Garten erwarten. Auf den ersten Blick sieht alles etwas wirr, chaotisch vielleicht auch verwildert aus. Wie in alten Bauerngärten liegt allem eine gewisse Ordnung zugrunde und es wachsen unheimlich viele, verschiedene Pflanzen dort.
17. Juni 2019: Boisendorf an der Ostsee
Nach 3 schönen Tagen auf dem Camping Bosau geht es weiter ostwärts. In Travemünde nehmen wir die Priwallfähre. Zwei Kilometer durch Priwall und man ist in Mecklenburg-Vorpommern. Vor der Wende war Priwall von der BRD nur über Wasser zu erreichen. Auf dem Weg Richtung Wismar sehen wir wieder viele bemalte Stromhäuschen und einige Windmühlen.
Durch Wismar durch kommen wir nach Boisendorf. Dort gibt es einen Wohnmobilparkplatz direkt an der Ostsee und er sollte auch schattig sein. Man muss an dem offiziellen Stellplatz am “Salzhaff” vorbei fahren, auf den nächsten Parkplatz. Tatsächlich, nur wenige Wohnmobile sind hier und ein Plätzchen unter einem Baum ist auch noch frei. Hier kann man es an einem sehr heißen Tag gut aushalten.
Kein Wunder, dass der Platz vor allem bei Kitesufern beliebt ist und der normale Wohnmobilist ihn meidet: es gibt keinerlei Infrastruktur. Für 8€ spuckt der Parkautomat ein Übernachtungsticket fürs Wohnmobil aus.
Der Strand ist jetzt nicht der “Brüller”, eine kleine freie Sandfläche und viel Seegras im Wasser und in den anderen Uferbereichen. Aber das macht nichts, wir sitzen im Schatten, ein laues Lüftchen weht und wir können aufs Wasser schauen. Ideal!
18. Juni 2019: Wismar
Ein heisser Tag kündigt sich wieder an. Um Wismar bei einigermaßen erträglichen Temperaturen zu erleben, fahren wir früh los. In Wismar finden wir leider keinen schattigen Platz und stellen Iwan einfach auf dem großen Parkplatz an der Turmstrasse ab. Leider sind wohl permanent die Sheriffs unterwegs, bei unserer Rückkehr klebt ein Strafmandat unter dem Scheibenwischer. Das kann unsere Laune aber nicht verdrießen, denn Wismar ist sehr schön. Trotz der Hitze und trotz Strafzettel hat es uns dort gut gefallen.
Wismar besitzt mit seinen monumentalen Kirchen, dem beeindruckenden Marktplatz mit seinen sorgsam restaurierten Bürgerhäusern und der Wasserkunst einen der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands. Die idealtypisch entwickelte Stadtanlage aus der Blütezeit der Hanse gehört seit 2002 zum Welterbe der UNESCO. (Zitat: wismar.de)
Der einzige Parkplatz für Wohnmobile in Wismar ist der Parkplatz Altstadt/Bahnhof/ZOB. Für 0,50 € kann der Wohnmobilist sein Gefährt für 20 Minutan abstellen, Maximalpreis ist 6€.
Einmal an der Ostsee, gehört der Besuch eines Ostseebades mit der obligatorischen langen Seebrücke natürlich dazu. Also auf nach Kühlungsborn! Ein kühles Plätzchen kann man bei Temperaturen über 30 Grad gut vertragen. Aber wo parken, und dann auch noch im Schatten? Eine Möglichkeit findet sich auf einem PKW Parkplatz. Das probieren wir. Kaum steigen wir aus, kommt … der Sheriff. Freundlicher Hinweis, dass Wohnmobile hier nicht erlaubt sind. Kühlungsborn stellt für Wohnmobile eine kostenlose Parkmöglichkeit auf dem Parkplatz “Grüner Weg” zur Verfügung: eine riesige kahle Fläche, ca 3 km von der Strandpromenade entfernt!
Wir stellen uns aber nur kurz auf den Supermarktparkplatz gegenüber und schlendern an die Promenade. Uns ist es viel zu warm. Unser Übernachtungsplatz in Boisendorf war ideal für dieses Wetter: schattig und sehr ruhig. Also warum denn nicht einfach erneut dorthin? Auf dem Rückweg kommen wir wieder an Windmühlen vorbei und an einem riesigen Feld voller Mohn und “Jungfer im Grünen”. Ein Fest für die Sinne!
Ach ja, und unser schattiges Plätzchen war auch noch frei!
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